Vom Studium, den Lanzeitstudenten und der Klausurzeit

Aus aktuellem Anlass (es geht ja in Richtung Klausurzeit) habe ich mich entschlossen, das Studium auf Spass-Guru ins Scheinwerferlicht zu rücken.

Weshalb ich das hier schreibe? Ganz einfach … ich habe mich schon immer gefragt, weshalb man überhaupt studiert.

Na gut – wenn man sich auf einen spezifischen Beruf eingeschossen hat wie z.B. Steuerberater oder Arzt, dann macht das Studium sicher schwer Sinn. Aber – zurück in der Realität – muss man sich darüber im Klaren sein, dass vielleicht nur um die zehn Prozent aller Studenten in den nicht wirtschaftlichen Bereich mit vordefiniertem Berufsbild tendieren.

Doch weshalb studiert man Jura, BWL, VWL, Ingenieurswissenschaften, Kommunikationswissenschaft, Germanistik oder was auch immer? Meistens doch, um dann in der „Wirtschaft“ (<-- nein, nicht in der Gaststätte!) einen gutbezahlten Job zu bekommen - logo. Also studieren die lieben Studis jahrelang in der Gegend rum und haben dann einen tollen Abschluss - teilweise sogar noch einen tollen Titel à la Diplom XYZ (<-- aber das gibts nun ja auch nicht mehr ...) oder vielleicht sogar einen Doktortitel. Das B.A. oder M.A. ist ja nn wirklich nicht repräsentativ und wird es auch nie werden (siehe USA). Also im Großen und Ganzen kann der Faktor "Titel" ja auch nicht wirklich der ausschlaggebende Grund für ein Studium sein. Halten wir das mal fest und kehren zurück zum eigentlichen Thema - dem "Job nach dem Studium"-Faktor. Jobs gibts auch keine mehr. Auf jeden Fall wird ein Großteil der Studenten innerhalb der ersten 1-2 Jahre nach dem Studium keinen festen Job bekommen. Sie werden dann halt in das überakademisierte und trotzdem arbeitslose Prekariat abgeschoben. Aber kann's das sein? Wohl kaum. Also - was macht der kluge Student: er sorgt sich frühzeitig um Praktika, lernt vielleicht noch die ein oder andere Sprache, verschafft sich weitere "Soft Skills" und gibt sich ein paar Auslandssemester. Aber dann - ja - was ist dann? Schon bei der ersten Bewerbung wird man abgelehnt. Und weshalb: weil man überqualifiziert ist. Das typisch deutsche Phänomen. Überqualifizierte bekommen keinen Job. Ganz toll. Fazit: An alle (Mit-)Studenten: gebt es auf - ihr bekommt so oder so keinen Job. Also könnt Ihr ganz beruhigt in die Klausurzeit gehen und selbst, wenn ihr durch ne Klausur rasselt ist es kein Problem ... denn aktuell braucht ihr ja auch den Job noch nicht, den ihr später eh nicht bekommt. Sicher - gleich schreien 90% von Euch auf: "hey - ich studiere nur wegen des Alkohols, der Frauen/Männer und den Connections" - aber sorry - das ist nun wirklich kein Einwand gegen die spass-guru-theoretische Auslegung des Studiums! Denn: was bringen "Connections" zu Alkoholleichen? Na? Klingelt's ? Nichts! Auf jeden Fall nicht, wenn man dieses Resultat in ein Verhältnis zum jahrelangen Studi-Stress setzt ... Das Spass-Guru-Fazit: Also einfach immer weiter studieren und die bösen, bösen Studiengebühren mittels Taxifahren reinholen. Oder auswandern ... in Länder, in denen das ganze System noch intakt ist ... also beispielsweise in die Schweiz, nach Neuseeland oder Kanada. So einfach ist das. Traurig aber wahr.

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